(Übernahme von alter Homepage, Eintrag vom 12. Oktober 2022)
Mit ein wenig zeitlichem Abstand zur Aufführung des "Elias" möchte ich Ihnen aufrichtig gratulieren, denn es war wirklich ein genussvolles und erhebendes Erlebnis. Etwas verwöhnte Ohren (was manchmal viel eher ein Hindernis als eine Freude ist) erlauben nicht so leicht ein solches Urteil: "Fast schon zu gut für einen regionalen Rahmen" - was ausschließlich ein Kompliment sein soll. Chapeau! Ein wenig fühle ich mich erinnert an die Worte von Bürgermeister Merle, der angesichts der Vorstellung unseres Stiftungsprojektes wörtlich sagte: "Sehr ungewöhnlich für eine Stadt dieser Größe". Ganz besonders den Chorgesang, aber auch die Solisten und Solistinnen und in Teilen das Orchester würde man tatsächlich ebenfalls nicht in einer so kleinen Stadt angesiedelt vermuten. Ich konnte ja damals im Mai vor unserem Benefizkonzert bei der Arbeit mit der Stimmbilderin noch ein wenig zugehören, mit ihr sprechen und natürlich auch Herrn Ziegler zusehen. Spätestens jetzt ist allen klar, dass sich dieser ganze Einsatz wirklich gelohnt hat. Und dann noch die unerwartete Aufregung als Folge der extrem kurzfristigen Absagen - dem Resultat hat man nichts davon angemerkt. Vor allem deshalb, weil genug und allermeist auch Zutreffendes geschrieben worden ist in den beiden mir bekannten Zeitungskritiken, wäre es überflüssig, zu Details nun auch noch Stellung zu nehmen. Dem Meisten darin ist uneingeschränkt zuzustimmen. Sehr hilfreich fand ich auch das ausführliche Programmheft, wirklich sehr informativ und nützlich. Auch wenn an manchen Stellen des Oratoriums die archaische Härte der alttestamentarischen Textgrundlage auf eine etwas verstörende Weise eingreift in das ästhetische Erlebnis. Ich kann mir vorstellen, dass man diese Dimension ein ganzes Stück weit innerlich abspalten muss, um die schöne Musik so überzeugend darzubieten, wie es Ihnen gelungen ist. Man darf gespannt sein auf Ihre neuen Projekte!